Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die Musterung aller jungen Männer einem Medienbericht zufolge als notwendige Vorsorgemaßnahme für die Sicherheit Deutschlands bezeichnet und betont, dass Freiwilligkeit beim Dienst in der Bundeswehr weiterhin Vorrang haben soll. "Ja, wir brauchen eine verpflichtende, flächendeckende Musterung für Männer. Wenn der Verteidigungsfall, den wir unbedingt verhindern wollen, doch eintreten sollte, tritt nach dem Grundgesetz die Wehrpflicht unmittelbar wieder in Kraft. Dann müssen wir wissen, wer einsatzbereit ist und wer nicht".
Also nun mal langsam.... Nur weil jemand gemustert und für tauglich erklärt wurde, sagt das ja noch lange nichts über die Einsatzbereitschaft bzw. den Einsatzwillen des oder Betroffenen aus. Zumal dann nicht, wenn "Zwang" zum Dienst ausgeübt wurde. Vermutlich würde im Verteidigungsfalle eine plötzliche Krankheit oder sogar Massenflucht ausbrechen.
Pistorius nannte die mit der Aussetzung verbundene Abschaffung der Kreiswehrersatzämter einen schwerwiegenden Fehler. "Wir bauen jetzt neue, moderne Strukturen auf. Ab Mitte 2027 sind wir so weit. Dann können wir wieder flächendeckend mustern", sagte der Minister.
Natürlich war es ein Fehler, das rächt sich nun halt. Und in 1,5 Jahren will die Bundeswehr neue Strukturen aufbauen? Es gibt schlicht und ergreifend keine geeigneten Gebäude mehr, es sei denn man führt die Musterung im Kasernengelände durch.
Eine Rückkehr zur Musterung hätte laut Pistorius auch eine Signalwirkung an Russlands Präsidenten Wladimir Putin. "Wenn wir wieder alle Männer eines Jahrgangs mustern und die Daten aller Wehrfähigen erheben, wird das auch in Russland wahrgenommen. Anders ausgedrückt: Auch das ist Abschreckung!"
Dieser Satz kann ja nur ironisch gemeint sein, ansonsten müsste man sich über Tauglichkeit von Pistorius Gedanken machen. Wir können die letzten 10 Jahrgänge mustern, den Putin wird das mit Sicherheit nicht sehr beeindrucken.
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