Dom mit Domplatz
Kaisersiegel Otto des Großen
Eingangsportal
Blick ins Innere
Der Sarg von Königin Editha
Im Herzen von Magdeburg steht unübersehbar der Magdeburger Dom,
der den offiziellen Namen
Dom zu Magdeburg St.Mauritius und Katharina trägt.
Die Geschichte des Doms zu Magdeburg beginnt, wie so viele andere Geschichten in der Stadt, mit Otto I..
Nachdem er seine Frau 946 im Mageburger Kloster St.Mauritius bestattet hatte, wählte er die Stadt auch als seine zukünftige Begräbnisstätte aus. Um 950 ließ er in der Stadt einen Kirchenneubau errichten und schaffte zahlreiche Kostbarkeiten in die Stadt. Wie das Gebäude genau aussah, ist nicht 100-prozentig belegt, man vermutet aber, es war eine dreischiffige, kreuzförmige Basilika. In dieser Kirche wurde Otto dann auch beigesetzt.
Nachdem 1207 ein Feuer Magdeburg und auch die Basilika und die benachbarte Kirche großflächig zerstört hatte, ließ Albrecht I. noch im selben Jahr den Grundstein für den Neubau legen. Teile des Vorgängerbaus wurden beim Bau wiederverwendet. Der Bau muss nicht einfach gewesen sein. In manchen Bereichen wirkt die Architektur so, als ob aus statischen Gründen Änderungen vorgenommen werden mussten. Sonst ist es kaum verständlich, warum so unterschiedliche Gewölbestrukturen und Pfeilerkonstruktionen im Dom zu finden sind.
Das gesamte Kirchengebäude ist auf die Grabstätte Otto des Großen ausgerichtet und weist zu seinem Vorgängerbau eine veränderte Bauachse auf. Das Grab von Editha, Ottos erster Frau fand auch einen Platz in dem Magdeburger Dom.
Mit der Zeit wurde das Geld für den Bau des Doms knapp und in der zweiten Hälfte des 13.Jahrhunderts kam es zu einer mehrjährigen Unterbrechung der Bauarbeiten.
Eine Sage berichtet davon, wie es gelang die Arbeiten fortzusetzen:
1240 soll der Schäfer Thomas Koppehele beim Hüten der Schafe einen Goldschatz gefunden haben. Diesen stiftete er dem damaligen Erzbischof von Magdeburg, damit der Dombau weiter gehen konnte. Aus Dankbarkeit ließ der Bischof den Schäfer mit seinem Knecht und den Hunden als steinernes Abbild am nördlichen Eingang des Doms (Paradiespforte) anbringen. Dort ist er heute noch zu sehen.
Es folgten noch viele Jahre Bauzeit und 1520 war der Dom schließlich fertig gestellt.
Während der Reformation zählte Magdeburg zu den Hochburgen des Protestantismus und Erzbischof Albrecht von Brandenburg betrieb, bis zu seinem Tod, einen regen Handel mit Ablassbriefen. Nach seinem Tod 1545 schloss der Dom für 20 Jahre seine Türen und öffnete anschließend als protestantisches Gotteshaus.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg, dem in Magdeburg gut 2/3 der Bevölkerung und fast die gesamte Stadt den Flammen zum Opfer fielen, ließ General Tilly den Dom reinigen und feierte dort einen katholischen Gottesdienst. Von nun an war der Erzstift Magdeburg wieder katholisch.
Von 1806 bis 1814 hatte Napoleon Magdeburg besetzt. Angeblich soll der Dom zu dieser Zeit als Pferdestall genutzt worden sein. In den Mauern des Kreuzganges befinden sich Metallringe, die angeblich zum Festbinden der Pferde gedient haben sollen.
Als 1825 Friedrich Wilhelm III. von Preußen den Dom besichtigte, beschloss er, diesen von Karl Friedrich Schinkel Instand setzen zu lassen. Ein Teil dieser Arbeiten ist bis heute zu sehen. Besonders stolz war man auf die bis 1906/07 eingebauten 89 bunten Fensterverglasungen des Doms und die später eingebaute Dampfheizung.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom und seine Inneneinrichtung sehr stark beschädigt. Im September 1955 konnte man die Kirche nach Restaurierungsarbeiten dann wieder eröffnen.Seit dieser Zeit ist der Magdeburger Dom wieder für Gottesdienste und Besucher geöffnet und zählt zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Magdeburg.
Schaut man genau hin, wird man auf dem Hochgrab Edithas das Sterbedatum 947 entdecken. Im 16.Jahrhundert hat man dieses falsche Datum unwissentlich dort verewigt. Heute weiß man, dass Ottos Frau bereits 946 starb.
Aber wenn es nur das wäre, das Grab sorgt noch immer für Aufregung.
2008 fanden Grabungen im Dom statt. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte man, dass das Hochgrab nur ein leeres Scheingrab sei. Nun fand man im Fundament des Hochgrabes einen leeren Steinsarg.
Heute geht man davon aus, das Editha in diesem Sarg zum ersten Mal bestattet wurde und dort bis 1510 lag. Das Hochgrab entstand 1510 als ein Denkmal für die Königin. Lange Zeit wurde es auch nur als Denkmal betrachtet und man glaubte es sei leer. Die Forschung ging davon aus, dass die Gebeine verschollen sein.
2008 entschied man sich, das Hochgrab mit einer Kamera zu erforschen und entdeckte im Inneren einen Kasten aus Metall. Als man den Steindeckel anhob, fand man einen Bleikasten, der in ein Tuch gewickelte Gebeine enthielt. Zusätzlich fand man Leinen und Samt mit im Kasten, der die Inschrift EDIT REGINE SECUNDA (IA)M RENOVATIONE (Königin Editha schon die zweite Erneuerung) mit dem Datum 1510 trug.
Mit diesem Fund war klar, die Königin ist mindestens 4 Mal bestattet worden. Um den Überblick zu behalten:
1.Bestattung: Steinsarkophag im Moritzkloster
2.Bestattung : Sandsteinsarkophag im heutigen Dom von 1225-1250
3.Bestattung : Bleisarg im Hochgrab 1510
4.Bestattung : Titansarg 2010
Nicht zu vergessen: Das Grab des Kaisers Otto I. befindet sich im Chor. Ich finde es sieht fast wie ein Altar aus und ehrlich gesagt, haben wir es völlig übersehen. Ja und das Hochgrab von Editha darf man natürlich auch nicht verpassen.
Der Sarg von Kaiser Otto I.