THÜRINGER BERGBAHN

In der Mitte Deutschlands, im Thüringer Wald, existiert eine eher kurze Strecke, die als ein bahntechnisches Kuriosum gilt: die Thüringer Bergbahn. Dabei handelt es sich um drei Bahnabschnitte mit höchst unterschiedlichem Charakter.

Ab Rottenbach verkehrt durch das romantische Tal des Flüsschen Schwarza die bereits 1900 eröffnete Schwarzatalbahn, die heute von einem modernen dieselelektrischen Triebwagen befahren wird.

 

Am Bahnhof Obstfelderschmiede beginnt die eigentliche Steilstrecke, die am Talhang zur Station Lichtenhain auf einer Hochebene führt. Die dort liegenden Dörfer waren auch nach der Eröffnung der Schwarzatalbahn weiterhin vom Verkehr abgeschnitten. So entwickelte der Eisenbahningenieur Wolfgang Bäseler kurz nach dem Ersten Weltkrieg eine Standseilbahn mit zwei unterschiedlichen Wagen, die sich in der Mitte einer Strecke kreuzen – einen für den Personen-, den anderen mit einer keilförmigen Bühne für den Transport von Güterwagen.

 

Diese Breitspurbahn mit Seilzug wurde vor knapp 100 Jahren am 15. März 1923 eröffnet, überwindet in einer Viertelstunde nahezu geräuschlos die 323 Höhenmeter. Erst kürzlich wurde für das anstehende Jubiläum alles umfangreich renoviert – die Waggons und die barrierefrei ausgebauten Bahnhöfe blitzen vor Sauberkeit.

An der Bergstation Lichtenhain gibt es direkten Anschluss mit dem historischen Elektrotriebwagen zu den Orten Oberweißbach und Cursdorf. Dieser nur 2,3 Kilometer lange Abschnitt wird Flachstrecke genannt.